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Fachhochschulen in Österreich

Was macht eine Fachhochschule aus? Ist sie nicht einfach nur ein Ort, an dem man studieren kann, wie an einer Uni? In diesem Artikel haben wir hilfreiche Infos für dich zum das Thema Studium an der Fachhochschule zusammengestellt.

Seit 1994 gibt es Fachhochschulen in Österreich. Mit der Schaffung der FHs wollte der Gesetzgeber eine Lücke im österreichischen Hochschulwesen schließen und somit eine wissenschaftlich fundierte Berufsausbildung auf Hochschulniveau ermöglichen. Eine solche Ausbildungsmöglichkeit gab es in anderen EU-Staaten schon und so sollte diese Lücke vor dem EU-Beitritt Österreichs (am 1.1.1995) geschlossen werden, damit das eigene Hochschulsystem zu dem der EU passen würde.

Zum Start wurden insgesamt zehn Studiengänge angeboten, die von rund 700 Studierenden besucht wurden. Im Gegensatz zu anderen Staaten wurden die Fachhochschulen in Österreich sehr gut angenommen und so entwickelte sich dieser Hochschulsektor seitdem sehr rasch und wurde stark ausgebaut. Im Wintersemester 2019/20 waren es mehr als 55.200 Studierende in 483 Fachhochschul-Studiengängen.

Dementsprechend ist das vor Fachhochschulgesetz (FHG, zuvor "Fachhochschul-Studiengesetz (FHStG)") 2020 aktualisiert worden, um diesem boomenden Zweig gerecht zu werden. Durch diese Änderungen soll u.a. ermöglicht werden, dass

  • Studierenden einmalig das Recht auf Wiederholung eines Studienjahres zusteht, wenn sie eine entsprechend gewichtige Prüfung nicht bestanden haben sollten,
  • außerhochschulische private Rechtsträger, also z.B. Unternehmen, Plätze an Fachhochschulen zur Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen finanzieren dürfen,
  • FHs verpflichtend aktuelle Muster ihrer Ausbildungsverträge und Studienpläne auf ihren Websites zur Verfügung stellen.

Falls dich die gesetzlichen Änderungen im Detail interessieren, findest du den gesamten Gesetzestext auf der Website des Parlaments.

Da wir in unserer großen Datenbank alle Studienmöglichkeiten Österreichs auflisten, findest du hier natürlich auch alle Fachhochschulen.

Fachhochschulen finden

Fachhochschulen in Österreich

Zugangsbeschränkung / Zulassungsbedingungen

Die Anzahl der Studienplätze an einer FH ist pro Studiengang begrenzt. Die Zahl der Anfänger-Studienplätze wird von der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) für jede FH bzw. jeden angebotenen Studiengang im Akkreditierungsbescheid festgesetzt. Bewerben sich mehr Studieninteressenten als es Studienplätze gibt, muss ein Aufnahmeverfahren durchgeführt werden, was sehr häufig der Fall ist.

Abschlüsse und akademische Grade

Derzeit gibt es drei Arten von Fachhochschul-Studien, die absolviert werden können:

Seit 2002 gibt es an Fachhochschulen Bachelor- und Masterstudiengänge im Rahmen der Bologna-Reform. Davor hatte es diese in der deutschsprachigen Studienlandschaft nicht gegeben, sondern vorwiegend Diplomstudiengänge. Wichtig wurde die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen an Fachhochschulen auch aus dem Grund der Internationalisierung: Ziel ist es, die österreichischen Fachhochschulen in den gesamteuropäischen Hochschulraum zu integrieren. Da Mobilität für Fachhochschulstudierende immer mehr an Bedeutung gewinnt und die Chance eines Auslandssemesters oder -jahres von immer mehr Studierenden genutzt wird, war das ein wichtiger Schritt dorthin.

Abschlüsse

Zum Abschluss des Studiums ist es notwendig, das gesamte Studium erfolgreich zu durchlaufen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist das Berufspraktikum, das auf alle Fälle absolviert werden muss. Gegen Ende des Studiums muss man außerdem eine fachbezogene Abschlussarbeit verfassen. Je nach Grad des Abschlusses (Bachelor, Master, Diplom) richten sich auch die inhaltliche Tiefe und der Umfang dieser Arbeit. Wurden alle diese Voraussetzungen erfüllt, so dürfen die Studierenden zur Abschlussprüfung antreten. Je nach Studienart heißen diese Bachelorprüfung, Masterprüfung oder Diplomprüfung.

Es werden die gleichen akademische Grade verliehen wie bei universitären Studien. Im Gegensatz zu früher entfällt heute der Zusatz: "(FH)", um zu kennzeichnen, dass der akademische Grad an einer Fachhochschule erworben wurde.

Studien, die mit einem Diplom abschließen, gibt es heute nur noch im Technik-Bereich und zwar auf Master-Niveau. Der Abschluss lautet dann Diplom-Ingenieur (DI oder Dipl-Ing.).

Ein Doktortitel kann an einer Fachhochschule nicht verliehen werden. Absolventen eines FH-Masterstudiengangs oder FH-Diplomstudiengangs ist es jedoch möglich, ein Doktoratsstudium an einer der österreichischen Universitäten zu absolvieren.

Erhalter und Studiengebühren an Fachhochschulen

Im Gegensatz zu Universitäten, die vom Staat finanziert werden, werden die Fachhochschulen von privaten Erhaltern unterstützt. Im Regelfall sind die Erhalter juristische Personen des privaten Rechts, zum Beispiel ein Verein oder eine gemeinnützige Privatstiftung. Diese werden vom Bund, aber auch von anderen Einrichtungen, mit finanziellen Mitteln gefördert.

Zur weiteren Finanzierung des Studiums können FHs Studiengebühren verlangen. Diese dürfen jedoch 363,63 Euro pro Semester nicht übersteigen. Derzeit machen die meisten Fachhochschulen von dieser Möglichkeit Gebrauch, nur einige der Erhalter verzichten darauf.

Weitere Infos zum Fachhochschulstudium in Österreich

Das Studium an einer FH in Österreich ist in vielen Punkten besonders reglementiert und daher gibt es auch viele Infos, die wir dir bereitstellen wollen:

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