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Geodäsie Studium

Die Erde ist keine Scheibe, sie ist eine Kartoffel – diese Beschreibung mag zwar leicht übertrieben sein, aber die Erkenntnis über die Form der Erde haben wir der Geodäsie zu verdanken. Wenn du dich auch für die Vermessungen der Erdoberfläche im Großen wie im Kleinen interessierst und nach einem passenden Studium suchst, dann ist das Geodäsie Studium für dich genau passend!

Ganz einfach formuliert, ist Geodäsie die Vermessung der Welt. Die klassische Definition, die du häufig in den Beschreibungen dieser Disziplin finden wirst, stammt von Friedrich Robert Helmert. Sie lautet: „[Geodäsie ist die] Wissenschaft von der Ausmessung und der Abbildung der Erdoberfläche.“

Es geht um Erdmessung und Landmessung, aber auch die Vermessung des Meeresbodens gehört zur Geodäsie, wie auch das Erdschwerefeld und die Orientierung der Erde im Weltall. Gleichzeitig wird die Geodäsie genutzt, um die Erdoberfläche in Grundstücke zu unterteilen, um Besitzverhältnisse zu Regeln.

Alle gesammelten Messergebnisse und Daten werden in Abbildungen und Karten dargestellt und die räumlichen Verhältnisse so sichtbar gemacht. Diese aufbereiteten Daten werden genutzt, um Grundstücksfragen zu klären, Großbauprojekte abzustecken, Navis einzusetzen, Satellitenlaufbahnen vorauszuberechnen sowie die Entwicklung des urbanen und natürlichen Raumes zu beobachten und Umweltschutz und Ressourcen im Blick zu haben.

Das Spannende an der Geodäsie ist, dass sie in alle Größenverhältnisse vordringt. Vermessungen im Millimeterbereich sind genauso an der Tagesordnung wie die Erforschung und Vermessung von anderen Planeten – und natürlich unserer eigenen Erde.

Das Geodäsie Studium im Überblick

Voraussetzungen

Folgende Voraussetzungen musst du für das Geodäsie Studium mitbringen:

Bachelor

  • Allgemeine Universitätsreife

Master

  • Fachlich infrage kommendes Bachelorstudium – teilweise müssen noch Prüfungen zur Gleichwertigkeit absolviert werden
  • Ansonsten Aufnahmeverfahren

Persönliche Voraussetzungen

  • Grundverständnis in Mathe, Physik, Informatik und Navigation
  • Technikverständnis
  • Englischkenntnisse – einige Lehrveranstaltungen finden auf Englisch statt
  • Interesse an Geowissenschaften
  • Interesse an der Entwicklung des urbanen und natürlichen Raumes
  • Nachhaltigkeit ist dir wichtig, denn es geht letztendlich auch um Klimawandel, Ressourcenmanagement und Naturkatastrophen
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Du solltest gerne im Freien arbeiten

Studieninhalte

Um die Erdoberfläche zu vermessen gibt es viele Methoden, die dir auch im Studium beigebracht werden. Es gibt unter anderem die 3D-Modellierung, die Radarsensorik, Satellitennavigation, Schweremessung, Thermografie oder Laserscanning.

Wenn du weißt, mit welchen Methoden und Verfahren Daten gesammelt werden, darfst du natürlich ganz praktisch ran und dich in den Messtechniken üben. Du vermisst selbst Objekte zum Beispiel für ein Bauprojekt, du sammelst, analysierst und visualisierst Geodaten, bereitest Daten für Online-Kartendienste auf und du lernst Methoden, um das Erdschwerefeld zu bestimmen.

Anhand der Datenerhebungen lernst du auch, dass die Erdoberfläche dynamisch ist.

Zu den Inhalten des Studiums gehören zum Beispiel:

  • Grundlagen in Mathematik, Physik und Informatik
  • Vermessungskunde
  • Geoinformatik und Geomathematik
  • Kartographie
  • Angewandte Geodäsie
  • Datenanalyse
  • Statistik
  • Satellitengestützte Positionierung und Navigation
  • Photogrammetrie und Fernerkundung
  • Grundlagen Kataster und Recht

Außerdem lernst du die wichtigen Fähigkeiten des analytischen Denkens und die Fähigkeit zur Problemlösung und Abstraktion – wenn du sie nicht eh schon längst besitzt. Für deine spätere Arbeit lernst du auch, wie du technische Berichte erfasst und deine eigenen Ideen präsentierst.

Im Masterstudium Geodäsie kannst du zwischen verschiedenen Schwerpunkten wählen – vielleicht interessiert dich das Thema Fernerkundung besonders? Dann kannst du diesen Bereich vertiefend studieren. Oder doch lieber Navigation? Oder Kataster? Im Bachelorstudium werden die Schwerpunkthemen bereits gelehrt, dann merkst du schnell, welcher Bereich dich am meisten interessiert.

Wir empfehlen dir, die einzelnen Lehrpläne auf den Webseiten der Fachhochschulen anzusehen und miteinander zu vergleichen. In den Lehrplänen sind die Studieninhalte detailliert aufgeführt – so weißt du ganz genau, was dich im Studium erwartet und ob es deinen Interessen und Vorstellungen entspricht.

Dauer & Verlauf

Bachelor

Dauer: 6 Semester
Abschluss: Bachelor of Science
ECTS-Credits: 180
Studienform: Vollzeit
Besonderheiten: Auslandssemester ist möglich und wird empfohlen

Master

Dauer: 4 Semester
Abschluss: Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) – entspricht Master of Science (MSc)
ECTS-Credits: 120
Studienform: Vollzeit
Besonderheiten: Viel Praxis durch Arbeit in FH-Laboren

Karriere & Gehalt

Die Berufsaussichten für Geodäten sind hervorragend, die Nachfrage nach ihnen sehr groß.

Ein Geodät ist häufig mit Aufgaben im Bauwesen, in der Kartografie, Grundstücksbewertung oder raumbezogenen Informationssystemen betraut. Geht es um terrestrische, luftbild- und satellitengestützte Erfassung und Interpretation von Geodaten, sind sie gefragte Fachkräfte. Sie vermessen, erfassen, strukturieren und visualisieren ihre gesammelten Informationen und machen sie so anderen zugänglich. Um an die Daten heranzukommen, verfügen sie über geballte Methodenkompetenz und wissen, wann welche Messtechnik erfolgreich anzuwenden ist.

Dank der Arbeit der Geodäten haben wir nicht nur ein besseres Verständnis für unseren Planeten Erde, sondern können auch die Strukturen unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes sichern. Denn auch das ist ein Aufgabenbereich eines Geodäten: Er identifiziert Umweltveränderungen und leitet daraus Prognosen für die Zukunft ab.

Sie liefern aber nicht nur Daten, sondern sie entwickeln und forschen auch an neuen Navigationstechnologien, Geoinformations- und Positionierungstechnologien.

Mögliche Arbeitsfelder:

  • Stadt-, Landes- und Bundesverwaltung
  • Bereiche der öffentlichen Vermessung
  • Technische Büros
  • Bei Ingenieurkonsulenten (Ziviltechniker)
  • Industrie
  • Energieversorgungsunternehmen
  • Softwareentwicklung
  • Überall dort, wo Informationstechnologien zu Einsatz kommen
  • Kartografische Verlage
  • Satellitenbetreiber und Weltraumagenturen
  • Wissenschaft und Forschung

Gehalt

Die Frage nach dem Gehalt ist immer eine spannende Frage! Auch wenn wir dir keine verbindlichen Angaben machen können, weil die Höhe des Gehaltes von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wollen wir dir doch wenigsten eine Angabe zur Orientierung mitgeben. Laut Gehaltskompass.at liegt das Einstiegsgehalt für Vermessungstechniker (Höhere Geodäsie) zwischen rund 2.700 Euro und rund 3.000 Euro brutto im Monat.

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